Das Datenmodell Wasserversorgung besteht aus dem Bestandsmodell mit den Objekttypen und Attributen zur Dokumentation der grundlegenden Informationen des Bereichs Wasserversorgung. Das Modell Hydraulik erweitert das Bestandsmodell um Informationen die für die Berechnung der Hydraulik sowie zur Ergebnisdokumentation notwendig sind. Das Modell Hydraulik erlaubt zudem die Modellierung eigenständiger Hydraulikobjekte die nicht direkt einem Objekt des Bestands entsprechen. So können beispielsweise Bereiche des Netzes zu einzelnen Objekten abstrahiert werden.

Die an Objekten in den Datenmodellen vorgesehenen Attribute und Relationen sind i.d.R. als optional definiert, um eine größtmögliche Flexibilität bei der Verwendung zu ermöglichen. Die in der BFR Wasserversorgung als notwendig erachteten Attribute (Pflichtattribute) wurden somit nicht direkt in das GML-Modell integriert, sondern als Schematron-Constraints dem Modell beigefügt.

Die nachfolgenden Beschreibungen hinsichtlich der UML-Modelle und GML-Schemata können zusammen mit den Objektartenkatalogen als Startpunkt für die Implementierung des Austauschformates genutzt werden. 

Die UML-Modelle folgen den Vorgaben des GML-Standards hinsichtlich der UML-Modellierung von GML-Anwendungschemata (Annex E im GML 3.2.2 Standard). Aus Gründen der Übersichtlichkeit enthalten die UML-Modelle ausschließlich die hierarchischen (Vererbungs-) Relationen zwischen den Objekten. Nicht-hierarchische Relationen sind als UML-Attribute mit entsprechendem Objekttyp modelliert. Im UML-Modell sind diejenigen Objekte visuell hervorgehoben, die als Beginn- oder Endknoten einer Wasserleitung fungieren können (rote Schrift). Die UML-Modelle können als Bilder (Bestand.png, Hydraulik.png) und XMI-Dateien (Bestand.xmi, Hydraulik.xmi) heruntergeladen werden.

Das GML-Schema WasservervorgungGML ist ein GML 3.2 Anwendungsschema. Zur linearen Referenzierung von punktuell verorteten Objekten entlang von Wasserleitungen verwendet es die GML 3.3 Erweiterung der linearen Referenzierung (http://www.opengis.net/gml/3.3/lr). Objektreferenzen sind unter Verwendung des GML Typs ReferenceType modelliert. Der vorgesehene Zieltyp einer Objektreferenz ist unter Verwendung der <appinfo>- und <targetElement>-Elemente im Schema angegeben und sollte von verarbeitenden Systemen verwendet werden.

Das GML-Schema Hydraulik importiert das GML-Schema Bestand und erweitert es um hydraulikrelevante Informationen. Bei der Datenübertragung eines Hydraulikdatensatzes sollte i.d.R. der Bestandsdatensatz mit übertragen werden, da dieser ebenfalls hydraulikrelevante Informationen enthält, wie beispielsweise die Rauigkeit einer Wasserleitung.

Das Modell erlaubt im Grunde die Übertragung von Messwerten in frei wählbaren Einheiten, die jedoch ebenfalls übertragen werden müssen (GML MeasureType). In der Regel sind die Einheiten von Messwerten jedoch festgelegt und daher in der Schematron-Datei Einheiten.sch formuliert. Die Anforderungen aus der Liegenschaftsbestandsdokumentation des Bundes (https://www.liegenschaftsbestandsmodell.de), wie beispielsweise Pflichtattribute oder erlaubte Start- und Endknoten von Wasserleitungen sind ebenfalls als Schematron-Constraints modelliert (LgBestMod-Profil.sch).